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Warfare
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BEWERTUNG |
08.08.2025 von MarSMit seinem dystopischen Kriegsdrama Civil War hatte der Brite Alex Garland bereits eindrucksvoll bewiesen, dass Science-Fiction und Horror nicht die einzigen Genres sind, für die er ein hervorragendes Gespür besitzt. Gemeinsam mit dem Ex-Soldaten Ray Mendoza, der bereits für Civil War, aber auch Act of Valor und The Outpost als militärischer Berater fungierte, liefert Garland nun mit Warfare einen der wohl realistischsten Kriegsfilme überhaupt...
Irak, 19. November 2006. In der Stadt Ramadi bezieht ein Platoon der Navy Seals in einem zivilen Wohnhaus Stellung, um dort einen Sicherungsposten einzurichten. Im Verlauf der anfänglichen Routinemission kommt es schließlich zu überraschendem Feindkontakt, in dessen Verlauf der Scharfschütze Elliott (Cosmo Jarvis) verletzt wird. Während der Platoon-Leader Erik (Will Poulter) versucht, einen Krankentransport zu organisieren, gerät das Platoon erneut unter Beschuss, und wird von feindlichen Kräften eingekreist. Für die Navy Seals beginnt ein gnadenloser Überlebenskampf...
Das Drehbuch zu Warfare basiert auf den realen Erlebnissen Ray Mendozas während eines Einsatzes im Irak, der gemeinsam mit Alex Garland zu diesem Zweck die damaligen Ereignisse akribisch und in Zusammenarbeit mit anderen Veteranen sowie originalem Bildmaterial aufgearbeitet hat. Für die Dreharbeiten außerhalb Londons wurde schließlich sogar der gesamte irakische Straßenzug anhand von Einsatzkarten und Satellitenaufnahmen nachgebildet, und die Darsteller nahmen an einer dreiwöchigen Ausbildung teil, um in ihren Rollen möglichst glaubwürdig zu wirken. Und doch nehmen Realismus und Authentizität hier erst ihren Anfang, denn auch die gesamte Inszenierung von Warfare ist ebenso ungewöhnlich wie konsequent ausgefallen. Garland und Mendoza verzichten hier bewusst auf jegliche Einzelschicksale, Persönlichkeiten oder Begleitumstände, ebenso wie auch Hintergrundinformationen. Jeder ist hier austauschbar, nur ein Teil eines größeren Ganzen, und damit auch Metapher für die Sinnlosigkeit des Krieges sowie die Entbehrlichkeit jedes Einzelnen. Statt einer ausgeschmückten Geschichte liefert Warfare einen in Echtzeit geschilderten Ausschnitt eines Einsatzes einer eingeschworenen Gemeinschaft von Soldaten, absolut frei von jeglichem schmückendem Beiwerk und auch frei von jeglicher musikalischer Untermalung. Hier gibt es keine Helden, keinen Pathos, sondern einfach nur die kompromisslose und ungeschönte Realität, die zunächst einmal aus banal erscheinender Routine und militärischem Alltag besteht, bevor die Ereignisse eskalieren und der Krieg in all seiner Härte losbricht. Spätestens zu diesem Zeitpunkt profitiert Warfare dann auch vom hervorragenden Sounddesign sowie der grandiosen Kameraführung, die den Zuschauer zu einem Teil der Gruppe werden lassen und das Publikum mitten ins Geschehen versetzen - Orientierungslosigkeit und Beunruhigung ebenso inklusive wie so mancher Schockmoment, der den Zuschauer beinahe mit der gleichen Härte trifft wie die beteiligten Soldaten...
Details der Blu-ray
Obwohl digital in 4K und 6K gefilmt überzeugt bereits die Blu-ray Fassung durch eine saubere, klare und knackige Darstellung mit hervorragender Schärfe und ausgeprägtem Detailreichtum. Ebenso wissen Kontrastumfang und Schwarzwert zu gefallen, die beide ohne nennenswerte Mängel auskommen und für eindrucksvolle Bilder sorgen. Leicht überstrahlende Farben bei den Tageslichtszenen stehen dabei in gelungenem Kontrast zu den eher diffusen Lichtquellen innerhalb des Gebäudes beziehungsweise während der Nachtsequenzen. Akustisch bekommt man hier dank Dolby Atmos Tonspur wirklich einiges geboten, sowohl was kraftvolle Bässe und Räumlichkeit, vor allem aber die Dynamik innerhalb des Geschehens betrifft. Komplette Stille und geflüsterte, kaum wahrnehmbare Dialogpassagen treffen hier auf brachiale Feuergefechte und erschütternde Explosionen. Auch hier also ein absolut intensives Gesamterlebnis. Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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