Brotherhood of Blades

Brotherhood of Blades

Originaltitel: Xiu chun dao
Genre: Action • Martial Arts
Regie: Yang Lu
Hauptdarsteller: Chen Chang
Laufzeit: DVD (112 Min) • BD (112 Min)
Label: Edel Germany GmbH
FSK 16

Brotherhood of Blades   21.09.2015 von Beef Supreme

Yang Lu, Regisseur und Drehbuchautor des vorliegenden Werkes, ist ein noch relativ unbeschriebenes Blatt im Film-Business. Brotherhood of Blades ist erst sein zweiter Film auf dem Regiesessel, Lu konnte aber mit Terence Chang einen relativ bekannten Produzenten für seinen Historien-Actioner gewinnen. Über ein Jahr nach Erstveröffentlichung hat es der Film nun auch in unsere Breiten geschafft. Hat sich die Wartezeit gelohnt?

 

Shen, Lu und Jin sind des Kaisers Assassins, für eine Übersetzung hat es hier wohl nicht mehr gereicht. Im Auftrag des Obermuftis meucheln sie alles, was dem Ming-Chef krumm kommt. Eines Tages erhalten die Drei vom Gestapo-Chef den Auftrag, seinen in Ungnade gefallenen Vorgänger Wei, Chef der Eunuchenclique, um die Ecke zu bringen. Auf dem Weg dorthin verliert so mancher Statist Arm, Bein und das eine oder andere Literchen Blut und der Zuschauer erfährt, dass jeder von ihnen ziemlich knapp bei Kasse ist, denn schon damals regierte der rollende Rubel. Glücklicherweise hängt Wei an seinem Leben und bietet Shen einen Handel an, während seine zwei Kumpels an anderer Stelle für volle Auftragsbücher beim Sargbauer sorgen: Ein Sack voll Gulden für sein Leben. Da das damalige Ehrsystem ein garstiges war, steht Shen nur vor der Entscheidung zu sterben, weil Weis Gefolge seinen Tod rächt, oder zu sterben, weil er seinen Auftrag nicht erfüllt hat. Wie auch immer er sich entscheidet, auf die Fresse gibt’s so oder so.

 

Brotherhood of Blades panscht Action, Korruptionsskandale und Schmonzette in einen großen Kessel zusammen und rührt einmal kräftig durch. Und das Resultat schmeckt gar nicht so schlecht. Was anfangs als stumpfe, ewig gleiche 08/15 Martial Arts Fließbandproduktion anmutet, wird storytechnisch durchaus interessant, wenn auch dezent vorhersehbar gestaltet. Was Shen wohl tun wird, wird jedem klar sein, da der Film unmissverständlich klar macht, dass auf alle Fälle Bares her muss. Doch so manche Entwicklung weiß durchaus zu überraschen und gestaltet den Film durchweg kurzweilig.


Den Charakteren wird im Rahmen der Möglichkeiten sogar eine gewisse Tiefe verliehen, indem teils ihre Wünsche und Empfindungen beleuchtet werden, sodass zumindest für die 3 Hauptdarsteller durchaus Sympathie empfunden werden darf. Die Nebendarsteller kommen hier allerdings nicht so gut weg und wirken meist nur wie zweckmäßiges Flickwerk, damit die Handlung vorankommt. Ein etwas charakterstärkerer Bösewicht hätte hier wahre Wunder bewirkt, zumal das Potential mit der grauen Gestapo-Eminenz durchaus gegeben war. Trotz allem sollte man aber nicht vergessen, dass Brotherhood of Blades primär auf Action setzt und das auch durchaus stabil auf den Bildschirm bringt. Die Kampfeinlagen sind ordentlich, wenn auch nicht überragend choreografiert und man erkennt auch, dass sich hier Leute vom Fach die Visage verbeulen. Der Wuxia-Anteil, also das Herumfliegen über Baumwipfel, Wall Runs etc., hält sich dezent im Hintergrund, ist aber dennoch stets vorhanden. Realistische Kämpfe gibt’s hier also nicht, was allerdings keinen Kritikpunkt darstellt, da zu keiner Zeit mit dem Wirework übertrieben wird. Die Kämpfe bewegen sich im oberen Durchschnitt, also nichts, was man nicht schon besser, aber auch schon bedeutend schlechter gesehen hat. Lu beweist zudem ein Händchen für Timing, da die Actioneinlagen immer zur rechten Zeit eingestreut werden, um Längen zu vermeiden, aber auch dann wieder vorbei sind, wenn sie drohen, zu eintönig zu werden.

 

Bildergalerie von Brotherhood of Blades (7 Bilder)

Technisch sieht man dem Film an, dass so mancher Dollar in die Produktion geflossen ist: Alles wirkt hochwertig und stimmig produziert, sodass sich der Zuschauer immer in einer anständigen High-Budget-Produktion wohlfühlen kann. Das Bild ist immer gestochen scharf und überzeugt mit kräftigen Farben und anständiger Ausleuchtung. Manchmal ist das Bild aber zu gut, denn oft erkennt man, dass die Visagisten nach dem Bartankleben mit dem Puder gegeizt haben, was aber eher belustigend als ärgerlich ist, da das Team ansonsten ganze Arbeit geleistet hat. Außer beim Blut, dass doch sehr pink wirkt.

 

Beim Sound hingegen ist alles in Ordnung und Effektvertonung wie auch Hintergrundgedudel sind stimmig. Sogar die Synchronisation zeugt von Qualität ist jederzeit angenehm hörbar. Nur beim Zusatzmaterial wurde kräftig gespart, es finden sich ein paar Trailer und ansonsten leider nichts mehr. 



Cover & Bilder © Pandastorm Pictures GmbH


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Brotherhood of Blades hat Spaß gemacht. Über knappe zwei Stunden wurde ich ordentlich unterhalten und mir wurde eine größtenteils schlüssige, wenn auch etwas vorhersehbare Story kredenzt. Ich bin den drei Assassins gerne durch den Sumpf der Korruption und Intrigen gefolgt und noch lieber habe ich ihnen dabei zugesehen, wie sie Statisten um unnötige Gliedmaßen erleichtern. Die Kämpfe waren gut choreografiert und kurzweilig, wenn auch nichts Besonderes, wenn man sie mit Filmen wie Ong Bak oder Ip Man vergleicht. Im Gedächtnis bleiben werden wohl weder Handlung noch Kämpfe, dafür ist beides zu wenig eindrucksvoll, aber es gibt sicherlich schlechtere Wege, zwei Stunden totzuschlagen.  


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