Wonder Boy: Asha in Monster World

Wonder Boy: Asha in Monster World

Publisher: ININ Games
Entwicklerstudio: Artdink
Genre: Action-Adventure
Sub-Genre: Platformer
Art: Midprice
Erscheinungsdatum: 28.05.2021
USK 6

Wonder Boy: Asha in Monster World   08.06.2021 von LorD Avenger

1994 veröffentlichte SEGA in Japan Monster World IV für die Mega Drive-Konsole als sechsten Ableger der Wonder Boy-, bzw. Monster World-Reihe. Vor drei Jahren bekamen wir erst das wunderschöne Remake von Wonder Boy III in Form von Wonder Boy: The Dragon's Trap und nun folgt diese Neuauflage mit einem - trotz des Titels - Mädchen in der Hauptrolle.

 

Inhalt

 

Asha, ein ausgelassenes, abenteuerlustiges Mädchen verlässt ihr Dorf, um die Prüfung der Krieger zu bewältigen und so selbst zu einem kampferprobten Helden zu werden. Dabei freundet sie sich nicht nur mit einem Dschinn und einem fliegenden Plüschmonster namens Pepelogoo an, sondern kommt auch den Machenschaften böser Zauberer auf die Schliche, die die vier mächtigen Elementargeister gefangen genommen haben. Asha bricht mit dem Segen der örtlichen Herrscherin auf, um die verschiedensten Ecken des Königreichs zu erkunden und sich den Zauberern zu stellen.

 

Gameplay

 

Mit dem Originalspiel vergleichend, das Käufer der physischen Spielversion gratis dazu bekommen, hat sich spielerisch nicht wahnsinnig viel geändert. Asha kann springen, mit ihrem Schild blocken und mit ihrem Schwert zuschlagen. Als Neuerung kann man nun auch nach dem Besiegen mehrerer Gegner einen Superschlag ausführen, der allerdings lediglich die doppelte Kraft eines normalen hat und kaum der Rede wert ist.

 

Spielerisch interessanter wird es tatsächlich erst, wenn einen Pepelogoo begleitet. Das knuffige Maskottchen folgt uns auf Schritt und Tritt und kann per Knopfdruck herbeigerufen werden. Das ist zwingend notwendig, denn im Grunde genommen ist der Kleine erheblich nützlicher als Asha selbst. Mit seiner Hilfe kann sie durch die Luft gleiten, einen Doppelsprung vollführen, bestimmte Feuer löschen, unerreichbare Schalter drücken oder auf seinem Kopf in die Luft geschleudert werden, nachdem man den Armen als provisorischen Korken in einen Mini-Vulkan befördert hat. Mit diesen Hilfestellungen manövriert man sich durch die verschiedenen Dungeons, schaltet neue Wege frei und findet Quest-Items, die zum Vorankommen notwendig sind.

 

In den Dungeons warten natürlich jede Menge unterschiedliche, normale Gegner auf einen, ebenso aber auch ein Zwischen- sowie ein Endboss. Diese sind sehr unterschiedlich gestaltet und die richtige Taktik herauszufinden ist nicht immer ein Kinderspiel. Tatsächlich sind viele der Kämpfe nicht einmal dann ein Kinderspiel, sondern typisch Retro-Game sogar ziemlich knackig. Glücklicherweise wurden die festen Speicherpunkte aus dem Originalspiel gegen ein freies Speichersystem ausgetauscht, das zwar nicht während Kämpfen funktioniert, davon abgesehen aber überall und jederzeit genutzt werden kann. Nicht mehr zeitgemäß hingegen ist, dass es kein Auto-Save-Feature und keine Checkpoints gibt und man daher dringlichst ans manuelle Speichern denken sollte, um Frust zu vermeiden.

 

Neben den handelsüblichen Kämpfen sammelt man auf seinem Weg durch die Dschungel, Steppen und Tempel auch Goldmünzen, Wiederbelebungs-Elixiere und Tropfen, die als Herzstücke fungieren. Für zehn Stück erhält man ein zusätzliches Herz, das einen Treffer verkraftet. Gerade auch in den ersten zwei Stunden des Spiels wird damit sehr großzügig um sich geworfen, sodass man beim zweiten Zauberer bereits über ein Dutzend Herzen haben kann - nicht, dass einem das unbedingt hilft...

 

Mit den Goldstücken hingegen kann man in der Stadt neue Waffen oder Schilde kaufen, die besondere Attribute mit sich bringen - beispielsweise besonderen Schutz gegen Flammen- oder Elektroangriffe.

 

Grafik

 

Im Gegensatz zum Remake des dritten Teils der Reihe hat man bei Asha in Monster World leider nicht erneut auf die wunderschönen handgezeichneten Figuren und Umgebungen gesetzt. Ersetzt wird das Ganze durch einen 3D-Celshading-Look, der zumindest entfernt an Zeichnungen erinnert. Das Ganze sieht immer noch nett aus mit seinen Cartoon-artigen, runden Figuren und den kräftigen, bunten Farben, fällt im Jahre 2021 aber sicher nicht mehr auf und gewinnt auch keinen Blumentopf. Gerade, weil man auch das alte Level-Design übernommen hat mit seinen altmodisch wirkenden, groben Kanten und unnatürlichen Formen.

 

Bildergalerie von Wonder Boy: Asha in Monster World (4 Bilder)

 

Apropos alten Level-Design: Eine Funktion, die mich in The Dragon's Trap ungemein begeistert hat, war, jederzeit per Knopfdruck in die alte Grafik von 1989 zu springen und sich anzusehen, wie die Unterschiede sind. Asha bietet diese Funktion leider nicht, sondern liefert lediglich das Originalspiel als digitalen Download mit, wodurch man das Game aber natürlich komplett erneut durchspielen müsste, um alle Bereiche auch im ursprünglichen Look kennenzulernen.



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Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Nach dem großartigen Wonder Boy: The Dragon's Trap ist Asha in Monster World leider eine ziemliche Enttäuschung. Weder hat man sich mit der liebevollen Gestaltung so viel Mühe gegeben, noch mit der witzigen Funktion per Knopfdruck in die originale Spielgrafik zu wechseln. Auch spielerisch ist das Ganze eher fad, obgleich in den Urfassungen fünf Jahre zwischen den Games lag, um sich eher weiter- als zurückzuentwickeln. Anstelle der verschiedenen Tierformen, die man freischalten und für unterschiedliche Fähigkeiten im Stile eines Metroidvania nutzen kann, haben wir hier ein ziemlich generisches Gameplay mit Ausnahme von Pepelogoo, der aber dadurch nervt, dass man ihn selbst für jeden stupiden Doppelsprung extra herbeirufen muss. Ein weiteres Manko - und hierin besteht die größte Ähnlichkeit zum anderen oben erwähnten Remake: Die Schwierigkeit in Zusammenhang mit dem Aufbau des Spiels ist wirklich knackig und sicherlich nichts für moderne Casual Gamer. Nicht nur die Bosse können enorm viele Schläge einstecken, sondern die Wege zu ihnen verschlingen ebenfalls bereits ein Herz nach dem anderen...


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positiv negativ
  • Abwechslungsreiches Boss-Design
  • Manuelles Speichern nahezu jederzeit möglich
  • Farbenfrohe Cartoon-Grafik im Celshading-Look
  • Vielfältige Einsatzmöglichkeiten für den Begleiter Pepelogoo
  • Hoher Schwierigkeitsgrad, der schnell frustrieren kann
  • Kein Auto-Save und keine Checkpoints
  • Recht lieblos gestaltete Level





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