The Terror Room

The Terror Room

Originaltitel: Shut In
Genre: Psychothriller • Horror
Regie: D.J. Caruso
Hauptdarsteller: Rainey Qualley • Jake Horowitz
Laufzeit: DVD (86 Min) • BD (89 Min)
Label: Leonine / Square One Entertainment
FSK 16

The Terror Room   30.10.2022 von MarS

Ursprünglich sollte der Psychothriller The Terror Room (OT: Shut In) nach dem Blacklist-Drehbuch aus der Feder von Melanie Toast von New Line Cinema unter der Regie von Jason Bateman produziert werden. Letztendlich kam jedoch alles anders, und Regisseur D.J. Caruso (Taking Lives, Disturbia) machte sich für Daily Wire an die Arbeit, um den ersten Original Film der hauseigenen Streaming-Plattform DailyWire+ zu präsentieren. Leonine / Square One Entertainment veröffentlicht den Film nun auf DVD und Blu-ray...

 

Inhalt

 

Nach einem erfolgreichen Drogenentzug will die alleinerziehende Jessica (Rainey Qualley) ihr altes Leben hinter sich lassen, und sich ein neues Leben aufbauen. Dazu gehört auch, das heruntergekommene Elternhaus zu verlassen, und gemeinsam mit ihrer vierjährigen Tochter Lainey (Luciana VanDette) sowie ihrem Baby umzuziehen. Gerade als sie sich auf den Weg machen wollen, taucht allerdings plötzlich Jessicas Ex-Freund Rob (Jake Horowitz) zusammen mit seinem Kumpel Sammy (Vincent Gallo) auf, die beide unter Drogeneinfluss stehen. Nach einem Streit sperrt Rob Jessica kurzerhand in die Vorratskammer des Hauses ein, und überlässt damit nicht nur sie selbst, sondern auch ihre gemeinsamen Kinder ihrem Schicksal. Verzweifelt versucht Jessica, ihrem Gefängnis zu entkommen, während sie gleichzeitig dafür sorgen muss, dass sich Lainey um Baby Mason kümmert. Als jedoch plötzlich Sammy ins Haus zurückkehrt, der für seine pädophilen Neigungen bekannt ist, droht die Situation außer Kontrolle zu geraten...

 

The Terror Room ist ein kleiner, simpel aufgebauter, aber extrem effektiver Psychothriller, der geschickt seine minimalistischen Mittel auszunutzen weiß. Auf nur wenige Darsteller und eine einzige Location begrenzt, gelingt es Regisseur D.J. Caruso dank des hervorragenden Drehbuchs nicht einfach nur, eben diese Einschränkungen äußerst gewinnbringend zu nutzen, sondern diese mit Hilfe seiner Inszenierung sowie der Hilfe von Kameramann Akis Konstantakopoulos auf die Spitze zu treiben, indem er seine Inszenierung über weite Strecken lediglich auf den beengten Raum einer Vorratskammer und damit den Blickwinkel seiner Hauptfigur reduziert. Unterdessen darf der Zuschauer - dank bemerkenswerter Kameraarbeit genauso in seiner Sichtweise eingeschränkt - die Ereignisse außerhalb ebenfalls nur akustisch wahrnehmen. Hilflos dem ausgeliefert, was hinter der verriegelten Tür dieses Raumes geschieht, erzeugt The Terror Room einen bemerkenswerten Spannungsbogen, der von der äußerst unbequemen Ausgangslage in Verbindung mit den zusätzlichen Gefahren wie Drogensucht, einem pädophilen Eindringling, oder auch einfach die stetige Sorge um das Wohl der eigenen Kinder noch weiter intensiviert wird. Vom ersten Moment an kann Rainey Qualley dabei in ihrer Mutterrolle überzeugen, und macht dank hervorragender Leistung sehr deutlich, dass sie einen schweren Weg hinter, und auch noch vor sich hat. Durchwegs von Selbstzweifeln und Ängsten geplagt, gibt sie dennoch ihr Bestes, um ihren Kindern eine gute Mutter zu sein, was ohne Umschweife eine starke Bindung zum Zuschauer sowie eine Menge Sympathie erzeugt. Nicht weniger stark agieren die übrigen Castmitglieder. Während Jake Horowitz und Vincent Gallo allerdings vor allem durch ihre ekelhaften, schmierigen, sowie brutalen Charakterzüge perfekt als schreckliche Bedrohung fungieren, leistet hier auch die kleine Luciana VanDette wirklich großartige Arbeit, die ihre Rolle auch dann noch perfekt ausfüllt, wenn sie nur durch ihre verbale Kommunikation ins Geschehen eingreifen kann.

 

Nicht unerwähnt bleiben sollten die im Verlauf ein wenig zu aufdringlichen religiösen Anspielungen, die sich überall in der Erzählung versteckt haben. Wobei versteckt das falsche Wort ist, denn die meiste Zeit über werden diese recht auffällig und plump präsentiert. Letztendlich werden diese aber innerhalb des intensiven Spannungsbogens sowie dem doch recht hohen Erzähltempo schnell obsolet, ohne sich groß auf den Handlungsverlauf auszuwirken oder sich in diesen einzumischen, und können dementsprechend auch ohne größere Anstrengungen ignoriert werden. 

 

Bildergalerie von The Terror Room (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die Blu-ray liefert insgesamt ein sehr gutes Bild. Hin und wieder fallen Schärfe und Kontrastumfang ein wenig ab, im Übrigen ist das Bild aber sehr ausgewogen und ansprechend eingestellt. Farben werden leicht entsättigt, aber überwiegend natürlich dargestellt, der Schwarzwert ist ordentlich ausbalanciert. Die Tonspur liegt in einer DTS-HD 5.1 Abmischung vor und ist sauber abgestimmt. Dadurch wird eine schöne Dynamik erzeugt, ebenso wie eine hervorragende Räumlichkeit, die sich vor allem dann offenbart, wenn die Außenwelt akustisch in die abgeschlossene Vorratskammer transportiert wird. Die Sprachausgabe ist sehr klar und profitiert zudem von der sauberen Signalverteilung des Tons.



Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: MarS

MarS

The Terror Room ist ein atmosphärisch dichter, packender und spannungsgeladener Home Invasion Thriller, der die Bedrohung von außen geschickt durch eingeschränkte Bewegungs- und Aktionsmöglichkeiten aufs Äußerste intensiviert. Grundsätzlich simpel gestrickt und minimalistisch inszeniert, ist auf diese Weise ein Psychothriller entstanden, der dem Zuschauer keine Sekunde der Erleichterung gönnt. Die dabei integrierten Themengebiete wie Drogensucht und Pädophilie sind dabei ebenso düster wie mutig, und tragen ihren ganz eigenen Beitrag dazu bei, The Terror Room zu einem unbequemen, erschreckenden, und gerade dadurch absolut starken Genrevertreter zu machen, der den Zuschauer von der ersten bis zur letzten Sekunde mitfiebern lässt. 


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