Tai-Pan

Tai-Pan

Originaltitel: Tai-Pan
Genre: Abenteuer
Regie: Daryl Duke
Hauptdarsteller: Bryan Brown • Joan Chen
Laufzeit: DVD (122 Min) • BD (127 Min)
Label: Pidax
FSK 16

Tai-Pan   24.01.2021 von MarS

Mit gerade einmal 4 Millionen Dollar Einspielergebnis bei beachtlichen 25 Millionen Dollar Produktionskosten musste der Abenteuerfilm Tai-Pan seinerzeit eine bittere Schlappe hinnehmen. Dennoch hat es sich Pidax Film nicht nehmen lassen, den auf einem Roman von James Clavell basierenden Film nun erstmals auf Blu-ray zu veröffentlichen...

 

Inhalt

 

Kurz vor Beginn des 20. Jahrhunderts ist es dem britischen Abenteurer Dirk Struan (Bryan Brown) durch den Handel mit Opium gelungen, zum "Tai-Pan" zu werden, einem angesehenen Geschäftsmann. Als der Handel jedoch verboten wird, entschließt sich Struan dazu, die neue britische Kolonie Hongkong als Stützpunkt für neue Geschäfte zu nutzen, um auf diese Weise seine Stellung zu bewahren. Doch Tyler Brock (John Stanton), sein schärfster Rivale, will sich nicht einfach geschlagen geben, und setzt den inzwischen hoch verschuldeten Struan immer stärker unter Druck...

 

Tai-Pan ist der erste Roman einer von James Clavell geschaffenen Trilogie über den Handel Britanniens mit China, von denen zwei eine Adaption in bewegten Bildern erhalten haben. Während der 1988 entstandene TV-Mehrteiler Noble House mit Pierce Brosnan allerdings von Kritikern und Fans durchaus positiv aufgenommen wurde, musste sich Tai-Pan schon immer mit überwiegend negativen Stimmen geschlagen geben. Dem zweistündigen Werk fehle die Zeit, das Buch in dessen gesamter Komplexität aufzuarbeiten, viele durchaus wichtige Szenen wurden komplett ignoriert, zudem fehlte es dem Film lange Zeit am richtigen Ende, nachdem die früheren Veröffentlichungen den gesamten etwa sechsminütigen Schlussakt einfach weggelassen hatten, um auf diese Weise ein Happy End zu erzeugen. Ganz so schlimm ist der Film letzten Endes nicht, vor allem dann nicht, wenn man die Romanvorlage nicht kennt. Wirklich gut aber eben auch nicht. Als simpel gestrickter Abenteuerfilm vor imposanter Kulisse funktioniert Tai-Pan durchaus gut, was unter anderem dem charismatisch agierenden Bryan Brown zu verdanken ist. Er ist zweifellos Herr jeder Lage und reißt jede Szene durch seine Präsenz regelrecht an sich, was unter anderem deshalb bemerkenswert ist, da sein dargestellter Charakter nicht unbedingt ein sympathischer Mensch ist. Die Handlung selbst verzichtet größtenteils auf eine großartige Ausarbeitung und begnügt sich über weite Strecken mit gängigen Klischees, ist aber trotz recht holpriger Ereignisabfolge und zahlreichen Ungereimtheiten gut genug, um den Zuschauer über gut zwei Stunden lang brauchbar zu unterhalten. Am Ende merkt man dem Ganzen zwar auch als Nicht-Kenner des Romans durchaus an, dass hier deutlich mehr Potential verborgen liegt, wirklich langweilig wird einem dank gutem Erzähltempo, netten inhaltlichen Wendungen und ansprechenden Figuren aber keineswegs. 

 

Bildergalerie von Tai-Pan (4 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die Blu-ray sieht in Anbetracht des Filmalters wirklich hervorragend aus. Die sehr gute Schärfe sowie der ansprechende Detailgrad fallen nur in einigen wenigen Panoramaaufnahmen ein wenig ab, ansonsten ist das Bild mit Ausnahme von feiner Körnung absolut sauber. Die Farbgebung ist natürlich und wird von einem kräftigen Kontrastverhältnis unterstützt. Etwas schwächer ist die Tonspur ausgefallen, die sich durch ihre Abmischung in Dolby Digital 2.0 komplett auf den vorderen Boxenbereich konzentriert und zwar klar und gut verständlich wiedergegeben wird, Dynamik und Räumlichkeit aber selbstredend vermissen lässt. 



Cover & Bilder © Pidax Film- und Hörspielverlag GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

Tai-Pan mag der Romanvorlage nicht gerecht werden, für zwei Stunden solide Abenteuerunterhaltung nach bekannten Genremustern ist der Film aber allemal gut. Eine sehenswerte, opulente Ausstattung, gut aufgelegte, charismatische Hauptfiguren und eine simple, jedoch effektive Geschichte machen den Film durchaus unterhaltsam, auch wenn die Schwächen in der Inszenierung zu offensichtlich sind, als dass man diese ignorieren könnte. Tai-Pan ist am Ende solides Genrekino, dass man sich auch öfter anschauen kann, insofern man auf Abenteuergeschichten aus dieser Entstehungszeit steht.


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