Star Wars: The Deckbuilding Game

Star Wars: The Deckbuilding Game

Genre: Kartenspiel • Deckbuilding • Offenes Drafting
Autor: Caleb Grace
Illustrator: Jake Murray
Spieleverlag: Asmodee, Fantasy Flight Games
Empfohlenes Alter: 12+
Spieldauer: 30+ Minuten

Star Wars: The Deckbuilding Game   01.09.2023 von 2-PL4Y3R5

Du befindest Dich mitten im Krieg zwischen Imperium und Rebellen. Wähle deine Seite, sammle Verbündete, indem du dein Deck verbesserst und kämpfe! Spielst Du das Imperium, dann verhindere um jeden Preis, dass sich Luke und Leia den Rebellen anschließen. Als Rebellenanführer wirst du dich gegen zahlreiche Großkampfschiffe verteidigen müssen.

 

Das Material und die Vorbereitung

 

Die Materialen sind sehr übersichtlich. Star Wars: The Deckbuilding Game enthält insgesamt 142 Karten, eine „Gleichgewicht der Macht“ Leiste und 71 Marker in Form von kleinen Plastik Würfeln. Alle Karten passen auch mit Kartenhüllen perfekt in die kompakte Spielschachtel. Dabei berücksichtigt die Schachtel auch die Sortierung der Karten mit entsprechenden Abtrennungen im Inlay. Nur die „Gleichgewicht der Macht“ Leiste hat sich etwas fragil angefühlt, weshalb wir sie laminiert haben. Sie ist aus demselben Material wie die Karten selbst, aber gefaltet, um auf die doppelte Länge zu kommen.

 

Der Spielaufbau passiert sehr schnell: Die Spieler wählen ihre Fraktion (Rebellen oder Imperium) und nehmen sich das entsprechende Starterdeck bestehend aus 10 Karten, mischen es und legen es vor sich ab. Zudem legt jeder Spieler seinen Startstützpunkt offen vor sich bereit und darunter verdeckt die übrigen Stützpunktkarten seiner Fraktion.

 

Die insgesamt 90 Galaxiskarten werden gemischt und als Galaxis-Deck bereit gelegt. Dieses Deck enthält Karten aus drei Fraktionen: 30 Rebellenkarten, 30 Imperiumkarten und 30 neutrale Karten. Letztere können von beiden Fraktionen verwendet werden. Vom Galaxis-Deck werden sechs Karten in die Galaxis-Auslage offen ausgelegt. Von hier können Karten während der Spielerzüge erworben werden, um sein Spielerdeck zu verbessern.

 

Neben Galaxis-Deck und -Auslage kommt ein weiteres Deck aus 10 Outer-Rim-Piloten-Karten, die immer – sofern verfügbar – und von beiden Fraktionen gekauft werden können. Die Schadensmarker (lila) und Ressourcenmarker (gelb) werden bereit gelegt. Zuletzt wird die „Gleichgewicht der Macht“ Leiste aufgeklappt und der weiße Machtmarker auf das rote Ende der Leiste mit Rebellen-Symbol gelegt. Zu Beginn des Spiels ist die Macht mit den Rebellen, dafür beginnt das Imperium das Spiel. Zu Beginn des Spiels zieht jeder Spieler fünf Karten von seinem Spielerdeck.

 

Das Spielziel

 

Das Ziel des Spiels ist es die gegnerische Fraktion auszuschalten. Um dies zu erreichen, müssen insgesamt drei gegnerische Stützpunktkarten zerstört werden. Das klingt einfacher als es ist, denn der Gegner kann Großkampfschiffe – sobald aus der Galaxis-Auslage gekauft – ausspielen. Diese schützen die Stützpunkte und machen sie unangreifbar. Der Weg zum Sieg ist der Aufbau eines ausgewogenen Decks mit Angriffs- und Verteidigungs-Karten.

 

Der Spielablauf

 

Die Spieler sind abwechselnd an der Reihe, spielen ihre fünf Handkarten aus und legen Sie danach auf den persönlichen Ablagestapel. Am Ende des Zuges werden fünf neue Karten vom eigenen Deck gezogen. Ist der Nachziehstapel leer, wird der Ablagestapel gemischt und bildet das neue Deck. Während des Spiels verbessert man das Deck durch den Kauf von neuen Karten und das Verbannen nicht mehr benötigter Karten.

 

Zu Beginn des Spiels, ist der Spielablauf sehr simpel und schnell erklärt. Das Starterdeck der beiden Fraktionen ist identisch. Es besteht aus: 7 Karten, die jeweils eine Ressource geben; 2 Karten, die jeweils einen Angriff haben; und einer Karte, die entweder eine Macht, eine Ressource oder einen Angriff erzeugen. Das sind auch schon alle wesentlichen Parameter, die auch so auf den anderen Karten der Galaxis-Auslage vorkommen, mit dem Unterschied, dass letztere oft noch zusätzliche Fähigkeiten haben. Was macht man nun mit seinen Handkarten?

 

Mit Angriff kann man anderen Karten Schaden zuweisen. Ein Angriff macht einen Schaden. Jede Angriffskarte muss ein bestimmtes Ziel wählen, überschüssiger Schaden geht verloren. Mögliche Ziele sind (1) Eine Karte der gegnerischen Fraktion in der Galaxis-Auslage, (2) Ein Großkampfschiff des Gegners oder (3) der gegnerische Stützpunkt. Großkampfschiffe und Karten in der Galaxis-Auslage müssen während des eigenen Zuges vollständig zerstört werden, ansonsten geht der Schaden verloren. Bevor der gegnerische Stützpunkt angegriffen werden kann, müssen alle gegnerischen Großkampfschiffe eliminiert worden sein. Karten in der Galaxis-Auslage zu bekämpfen kann mehrere Gründe haben: Zum einen möchte man verhindern, dass der Gegner die Karte in sein Deck aufnimmt. Oder man möchte evtl. die Galaxis-Auslage einfach nur erneuern. Denn wird eine Karte in der Auslage zerstört, wird sie abgeworfen und durch eine neue ersetzt. Besonders attraktiv können aber auch die Belohnungen sein, die man erhält, wenn man eine Karte in der Auslage zerstört. Die Belohnungen fallen größer aus, je schwerer die Karte zu besiegen ist; Belohnungen können z.B. Ressourcen oder Macht sein oder auch die Fähigkeit eine oder mehrere nicht mehr benötigte Karten aus seinem eigenen Deck zu verbannen.

 

Mit Ressourcen lassen sich Karten in der Galaxis-Auslage kaufen. Dabei variieren die Kosten der Karten von einer bis acht Ressourcen. Ressourcen lassen sich nicht aufsparen oder über Züge hinaus sammeln, was es besonders schwierig macht an teure Karten zu kommen. Hat man viele Ressourcen, kann man aber mehrere Karten aus der Auslage kaufen. Nach dem Kauf einer Karte, wird die Auslage sofort mit einer neuen Karte vom Deck erneuert. Timing beim Kauf ist also auch entscheidend. Besonders zu Beginn des Spiels sollte das Deck Ressourcen-reich sein, um sein Deck auszubauen. Im späteren Spielverlauf stören Ressourcenkarten allerdings eher. Wobei viele Karten im Galaxis-Deck auch beides, Angriff und Ressourcen bieten. Einige Karten im Galaxis-Deck ermöglichen es auch Ressourcen anderweitig zu verwenden.

 

Mit Macht verschiebst du den Macht-Marker auf der „Gleichgewicht der Macht“ Leiste um ein Feld in die Richtung deiner Fraktion. Die Leiste hat insgesamt 7 Felder – drei auf Rebellen-Seite, drei auf Imperium-Seite und eines im Zentrum. Die Macht ist mit Dir, wenn der Macht-Marker auf der Seite deiner Fraktion liegt. Ist der Macht-Marker sogar am Ende der Leiste, erhälst du in jedem Zug eine zusätzliche Ressource. Macht ist insbesondere dann wichtig, wenn man Karten in seinem Deck hat, die stärkere Effekte haben, sollte die Macht mit Dir sein.

 

Was erwartet Euch im Verlaufe des Spiels? Im Galaxis-Deck gibt es Karten mit verschiedenen Fähigkeiten, die es Dir erlauben verschiedene Strategien zu fahren. Zum Einen wären da die erwähnten Großkampfschiffe. Diese sind wichtig, um eine Verteidigungslinie aufzubauen und zu verhindern, dass der Stützpunkt direkt angegriffen werden kann. Großkampfschiffe können auch zu Beginn des Zuges zusätzliche Ressourcen liefern. Hier ist wichtig anzumerken, dass zerstörte Großkampfschiffe nicht komplett aus dem Spiel sind, sondern lediglich auf den eigenen Ablagestapel kommen. In einer späteren Runde – wenn man das Großkampfschiff wieder auf der Hand hat – lässt es sich also erneut als Verteidigung spielen, die so lange ausliegt, bis sie wieder zerstört wird. Neben den Großkampfschiffen gibt es Karten im Galaxis-Deck, die deinen Stützpunkt heilen. Es gibt auch sehr mächtige Angriffskarten. Es gibt Karten, die in Kombination mit anderen einzigartigen Karten noch stärker werden. Kartenfähigkeiten können dafür sorgen Karten aus der gegnerischen Hand abzuwerfen. Es gibt auch Karten, die besondere Vorteile durch die Macht erhalten und solche, die eben dafür sorgen schnell Macht zu generieren. Wie bei den meisten Deckbau Spielen gibt es auch Karten, um Karten aus deinem Deck zu verbannen. Dadurch wird man schlechtere Karten los und optimiert sein Deck während des Spiels. Denn die besten Decks sind kleine Decks, mit einer konzentrierten Masse guter Karten.

 

Das Ziel nicht aus den Augen verlieren: Sobald innerhalb eines Zuges der gegnerische Stützpunkt soviel Schaden erhält wie er Trefferpunkte hat, wird der Stützpunkt zerstört und als Trophäe an den Gegner übergeben. Ist es der dritte Stützpunkt, endet das Spiel sofort und der Angreifer hat gewonnen. Ist es der erste oder zweite Stützpunkt, geht das Spiel normal weiter. In dieser Runde kann kein weiterer Schaden auf den gegnerischen Stützpunkt gemacht werden. Der Gegner sucht sich zu Beginn seines nächsten Zuges einen neuen Stützpunkt aus seinem Stützpunkt-Kartendeck aus. Da jeder Stützpunkt auch eine besondere Fähigkeit hat, lässt sich so die Strategie etwas anpassen, um dem Gegner besser gewachsen zu sein. Die Lebenspunkte der Stützpunkte variieren geringfügig, da sie auch unterschiedlich starke Eigenschaften haben (balancing).

 

Die Unterschiede

 

Bei Star Wars: The Deckbuilding Game handelt es sich um ein einzigartiges Spiel. An dieser Stelle möchten wir aber darauf hinweisen, dass die Grundregeln, Mechanismen und Spielkonzepte sehr ähnlich sind zu denen von Star Realms und Hero Realms, Spiele die ebenfalls bei Fantasy Flight Games in englischer Sprache, aber nie in deutscher Sprache erschienen sind. Was macht Star Wars: The Deckbuiling Game anders? Nur hier gibt es die Macht-Leiste, die eine neue Strategie-Ebene ermöglicht. Zudem ist nur bei Star Wars: The Deckbuilding Game das Deck in Fraktionen unterteilt, die nur von einem der beiden Spieler gekauft werden können, während Karten der gegnerischen Fraktion schon in der Auslage zerstört werden können. Außerdem werden die Lebenspunkte durch variable Stützpunktkarten ersetzt, die noch zusätzliche Fertigkeiten bieten. Im Gegensatz dazu wurden Star Realms und Hero Realms massiv um zusätzliche Kartenpacks erweitert. Auch Star Wars: The Deckbuilding Game hat das Potential für Erweiterungen und wir hoffen davon mehr zu sehen. Wenn Ihr von Star Realms und Hero Realms noch nichts gehört habt, ist Star Wars: The Deckbuilding Game das perfekte Einstiegsspiel in dieses Genre.

 

 

Bildergalerie von Star Wars: The Deckbuilding Game (11 Bilder)

Spielmaterial

 

  • 10 Imperium-Starter-Karten
  • 10 Rebellen-Starter-Karten
  • 90 Galaxis-Karten
  • 10 Outer-Rim-Piloten-Karten
  • 20 Stützpunkt-Karten
  • 1 „Gleichgewicht der Macht“-Leiste
  • 50 Schadensmarker
  • 20 Ressourcenmarker
  • 1 Machtmarker


Cover & Bilder © Cover: Asmodee / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de


Das Fazit von: 2-PL4Y3R5

2-PL4Y3R5

Spielspaß: Wir sind ein großer Fan von Deckbau-Spielen. Auch ohne Bezug zum Star Wars Universum hat uns Star Wars: The Deckbuilding Game großen Spaß bereitet. Sein persönliches Deck zu optimieren und eine große Kombo vorzubereiten ist motivierend. Und wenn der lang vorbereitete Zug dann auch noch funktioniert, genial! Auch wenn dieser Zug ein Gegnerzug ist, klopft man ihm dann gerne respektvoll auf die Schulter und fordert eine Revange!

 

Balancing/Glücksfaktor: Wir haben es als sehr glückslastig empfunden in welcher Reihenfolge die Karten in der Galaxis-Auslage erscheinen. Hat man Pech, kommt der Gegner früher an starke Karten und man wird abgehängt. Über Sieg und Niederlage hat gefühlt oft die Galaxis-Auslage entschieden. Ja, man kann die Karten der gegnerischen Fraktion bereits in der Auslage zerstören, nicht aber wenn man selbst noch keine Karten hat, um den nötigen Angriffswert zu erreichen. Die ersten Runden können spielentscheidend sein, müssen es aber nicht. Das Blatt kann sich auch wenden. Das war aber eher seltener der Fall. Betrachtet man Imperium vs. Rebellen hat aber keine Fraktion per se Vor- oder Nachteile - gutes balancing an dieser Stelle.

 

Komplexität/Regeln: Das Regelwerk ist kompakt und dennoch sehr ausführlich geschrieben, mit Erklärungen um besonders Anfängern den Einstieg ins Genre zu erleichtern. Das Spiel ist nicht komplex, im positiven Sinne, schnell aufgebaut, schnell gelernt und erklärt und auch schnell gespielt.

 

Spielerinteraktion/Spieleranzahl: Es handelt sich um ein reines 2-Personen Spiel. Die Spielerinteraktion ist relativ hoch, da es um direkte und indirekte Konfrontation geht. Direkt dann, wenn Stützpunkt und Großkampfschiffe angegriffen werden oder man gezwungen wird Handkarten abzulegen. Indirekt dann, wenn die Karte in der Auslage verschwindet, die man doch so gerne im nächsten Zug gekauft hätte.

 

Spieldauer: Star Wars: The Deckbuilding Game zeichnet sich durch die sehr kurze Spieldauer von ca. 30-40 Minuten aus, ohne an Spieltiefe zu verlieren. Die Spielerzüge sind sehr schnell, die Wartezeit zwischen den Zügen daher extrem gering.

 

Wiederspielbarkeit: Durch die kurze Spieldauer haben wir eigentlich jedes Mal mindestens zwei bis drei Spiele in Folge gespielt. Fraktionen wechseln, andere Strategien fahren. Letzten Endes ist es aber immer dasselbe Galaxis-Deck. Es fühlt sich dann doch jedes Spiel irgendwie sehr ähnlich an. Aber wie jedes Deckbau-Spiel hat auch Star Wars: The Deckbuilding Game Potential für Erweiterungen, mit neuen Kartendecks, welche neue Ideen und Stretegien implementieren. Und falls doch keine Erweiterungen kommen sollten, ist das Spiel dennoch ein perfekter Einstieg ins Genre. Gerade eben weil man nicht überfordert ist von der schieren Anzahl an Kartenpacks, mit denen andere Deckbauspiele wie Star Realms oder Hero Realms aufwarten.


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