Planet B

Planet B

Genre: Workerplacement
Autor: Johannes Natterer
Illustrator: Franz-Georg Stämmele, Marcel Gröber, uvm.
Spieleverlag: Hans im Glück
Empfohlenes Alter: 14
Spieldauer: 60 Minuten

Planet B   18.03.2023 von Born2bewild

Dass Planet B und sein Autor Johannes Natterer sich nicht besonders ernst nehmen, erkennt man schon an der Verpackung, auf der der Allgäuer in der Kurzvorstellung einen Aluhut trägt. Aber auch wenn der Spielinhalt eher als Parodie zu sehen ist, sollte man die Spielmechanik sehr wohl ernst nehmen…

 

Spielmaterial und Aufbau

 

Mit fünf Stanzbögen, jeder Menge Holzmarkern und Figuren, Spielkarten, einem Bündel Geld und Zipp-Beuteln ist das Spielmaterial von Planet B schon einmal sehr umfangreich. Dass der rechteckige Karton kein Inlay bietet ist zwar für Sortiermonks nur bedingt optimal, aber durch die zahlreichen Beutel kann man nach dem Spielen trotzdem alles feinsäuberlich sortieren und hat es für das nächste Spiel griffbereit. Gleich zu Beginn fiel positiv die Beschriftung der Verpackung auf, bei der gegendert wurde. Also die Rede von Spieler*innen ist. Außerdem - abgesehen von den Zipp-Beuteln, die ja wiederverwendet und benötigt werden - wurde weitestgehend auf Plastik verzichtet. So sind die Karten in Papier eingewickelt. Hierfür gibt es schon einmal den grünen Daumen hoch. Nachdem man mit dem Auspöppeln durch ist und auch die Geldscheine, genannt Billies, voneinander getrennt hat, kann es auch schon zum eigentlichen Spielaufbau gehen.

 

Der Spielplan wird mitsamt der Fraktionsleiste in die Tischmitte gelegt. Daneben werden das Geld, die Koffer, Container und Workies (Holzfiguren) als Vorräte bereitgelegt. Die Konzernplättchen werden auf den dafür vorgesehenen Feldern in der auf dem Spielplan angezeigten Orientierung (weiß oder rot oben) platziert. Außerdem passend dazu noch die weißen Scheiben auf den Feldern darunter. Nun werden die Gebäude und die Newskarten nach ihren Rückseiten sortiert und Stapel gebildet. Was jetzt auffallen könnte: Wir haben die Anzahl der Mitspielenden noch nicht berücksichtigt. Hier muss man darauf achten, dass die richtige Spielplanseite oben liegt. Falls die falsche oben liegt, muss man eben nochmal neu aufbauen. Außerdem erhält man das Spielmaterial der gewählten Farbe. Hierzu gehören die Holzmarker, ein Spielertableau, Betrugs- und Produktionsplättchen sowie eine Karte für die Zentrale. Darüber hinaus gibt es noch ein Startkapital von zehn Billies, sowie zwei Brainies und Crafties. Nachdem alles entsprechend der Aufbauanleitung angerichtet ist, werden noch Startgebäude verteilt und das Spiel kann beginnen.

 

Ziel des Spiels

 

Planet B ist ein klassisches Workerplacement-Spiel, das unter anderem von seinen vielen Anspielungen und dem Humor der Kartentexte lebt. Nichtsdestotrotz geht es darum, Ressourcen und Geld zu sammeln, um Gebäude zu bauen und Siegpunkte zu sammeln. Letztere werden durch umgedrehte Billies dargestellt, sodass bis zum, Spielende eigentlich niemand so genau weiß, wieviele Siegpunkte die Gegner so haben. Das Spiel endet, wenn das letzte Konzernplättchen auf den Spielplan gelegt wird. Dann darf man jeweils noch einen letzten Zug ausführen bis dann die Abschlusswertung erfolgt. Hier sind die Endwertungskarten und die Anleitung hilfreich, da es noch zahlreiche Siegpunkte zu vergeben gibt. Sieger*in ist Der- oder Diejenige mit den meisten Siegpunkten.

 

Die Anleitung

 

In Bezug auf die Anleitung müssen wir eine leichte Befangenheit anmelden, denn wir haben uns das Spiel für die erste Runde auf der Spielwiesn 2022 am Stand von Hans im Glück erklären lassen. Vielen Dank noch einmal hierfür! Dennoch haben wir sie natürlich gelesen und sie ist sehr gut verständlich und übersichtlich gestaltet. Die Erklärung des Spiels an sich ist für erfahrene Spieler sehr einfach, denn die meisten Aktionen oder Zugmöglichkeiten sind auf den Karten, Tableaus oder dem Spielplan abgedruckt. Wenn man also das Grundprinzip des Spiels verstanden hat, kann man sich vieles anhand der Symbole herleiten. Falls bei den Karten Fragen aufkommen, sind diese am Ende der Anleitung noch einmal erklärt. Außerdem sind auch alle Symbole, die man im Spiel findet, am Ende der Anleitung noch einmal erklärt und mit Seitenzahlen versehen.

 

Auf zu Plan(et) B…

 

Die Startreihenfolge geben die Tableaus der Mitspielenden vor. Logischerweise beginnt die eins, gefolgt von der zwei und so weiter. In einem Zug nimmt der oder die aktiv Spielende einen der schwarzen Koffer und legt ihn auf ein Feld neben den Konzernen. Anschließend werden die dort angegebenen Aktionen ausgeführt. Hierzu kann unter anderem Voranschreiten oder Auslösen auf der Fraktionsleiste, das Nehmen und Ausführen von Newskarten, produzieren von Ressourcen oder das Bauen von Gebäuden gehören. Letztere können aber nur dann gebaut werden, wenn man die entsprechenden Summen an Billies auch bezahlen kann. So erspielt man sich einen Vorrat an diversen Ressourcen und auch Workies. Letztere kann man - die entsprechende Aktionsmöglichkeit vorausgesetzt - dazu verwenden, die Gebäude zu besetzen. Dann wird dieses aktiv und man erhält die auf der Karte angegebenen Aktionen oder Ressourcen. Außerdem ist es noch möglich, gegen Billies seine Produktion zu optimieren oder die spätere Wahl durch Betrugsplättchen zu … optimieren. Außerdem kann man auch bei diversen Aktionen Stimmzettel in den schwarzen Beutel legen. Jedes Mal, wenn der dritte Koffer auf einen der Konzerne gelegt wird, folgt eine Zahl an weiteren Aktionen. Je nachdem, welche News-Karte man gerade auf seinem Stapel oben liegen hat, erhält man entweder Stimmzettel oder Geld, der Konzern wird auf die andere Seite gedreht oder entfernt und das weiße Plättchen unten wird entsprechend verschoben. Außerdem wird das unterste weiße Plättchen, das den Weg zur Wahl darstellt, um zwei Felder vorgerückt. Anschließend entfernt  man alle Koffer von diesem Unternehmen und die Runde geht wie gewohnt weiter. Eine weitere Unterbrechung gibt es, wenn es zur Wahl kommt. Dann werden alle Workies wieder zurück auf die Spielertableaus gebracht, die Stimmungsmarker ausgewertet und die Wahl durchgeführt. Das geschieht, indem die Mitspielenden nacheinander jeweils drei Stimmzettel blind aus dem Beutel ziehen. Das wird so lange wiederholt, bis der Beutel leer ist. Dann zählt man die selbstgezogenen Stimmzettel in seiner eigenen Farbe. Der oder die Mitspielende mit den meisten Stimmen wird die Präsidentin des Planeten, gefolgt vom Vize, L.A.M.A und D.O.O.O.. Jede der Rollen hat eine eigene Karte, die beschreibt welche Stimmzettel wieder zurück in den Beutel und welche zurück in den jeweiligen Vorrat kommen. Außerdem erhält man weitere Boni pro Runde. So muss die Präsidentin beispielsweise je Runde ein Gesetz verabschieden oder ablehnen, was wiederum Auswirkungen auf den Spielverlauf hat. Dann wird ganz normal weitergespielt bis die nächste Wahl kommt oder das letzte Konzernplättchen auf dem Spielplan landet. Abschließend wird noch eine letzte Runde gespielt und die Schlusswertung durchgeführt.

 

Bildergalerie von Planet B (11 Bilder)

Lieferumfang

 

  • 1 Spielplan
  • 1 Fraktionsleiste
  • 4 Tableaus
  • 7 Konzernplättchen
  • 40 Produktionsplättchen
  • 16 Betrugsplättchen
  • 244 Holzteile
  • 120 Karten
  • 160 Geldscheine
  • 1 Beutel
  • 1 Spielanleitung


Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Alex:

Planet B ist ein sehr gelungenes Workerplacement-Spiel. Es besticht aber nicht nur durch seine Mechanik, sondern vor allem auch durch den Humor und die Anspielungen, für die man aber die Kartentexte auch lesen muss. Das Spielmaterial ist in meinen Augen gut gelungen, die Spielertableaus, in deren Aussparungen ein Teil des Spielmaterials gesteckt oder gelegt werden, gefallen mir sehr gut. Auch dass man bis zum Ende eigentlich nicht weiß, wer denn jetzt gewinnt, finde ich ganz gut, so fühlt man sich selten von den anderen zu sehr abgeschlagen. Ich vergebe hier also sehr gute 8/10 Punkte.

 

Josi:

Das Spielmaterial ist in Qualität und Umfang wirklich gut. Es ist ein klassisches Workerplacement und damit trotz umfangreicher Anleitung für geübte Spieler gut spielbar. Die Idee der Wahl für die Präsidentin finde ich klasse, da man so Einfluss auf das Spiel nehmen kann, also auch die Taktiken der anderen gegebenenfalls stören kann. Es ist also mehr interaktiv als jeder für sich. Die Anspielungen auf den Karten kann man natürlich nur verstehen, wenn man weiß, worum es geht. Das macht aber nichts, da jeder ganz sicher von einigen Sachen schon gehört oder sie selbst gesehen hat. Ich vergebe hier sogar die volle Punktzahl, da ich nichts an dem Spiel auszusetzen finde.


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