Infinity Pool

Infinity Pool

Originaltitel: Infinity Pool
Genre: Science-Fiction • Horror • Thriller
Regie: Brandon Cronenberg
Hauptdarsteller: Alexander Skarsgård • Mia Goth
Laufzeit: DVD (113 Min) • BD (118 Min)
Label: Universal Pictures Home Entertainment
FSK 18

Infinity Pool   13.07.2023 von MarS

Mit Possessor hatte Brandon Cronenberg, Sohn des Kultregisseurs David Cronenberg, endgültig gezeigt, dass auch er ein Händchen dafür hat, verstörende Filmkunst zu erschaffen. Nun schlägt er mit dem nicht minder verstörenden SciFi-Mystery-Horrorthriller Infinity Pool ein weiteres Mal mit voller Wucht zu...

 

Inhalt

 

Erst einen einzigen Roman hat der Autor James Foster (Alexander Skarsgård) veröffentlicht, und der wurde auch noch von den Kritikern abgestraft. Seit diesem Rückschlag leidet James unter einer Schreibblockade, und lässt sich von seiner wohlhabenden Frau Em (Cleopatra Coleman) aushalten. Ein Urlaub auf die Insel La Tolqa soll endlich wieder für Inspiration sorgen, doch stattdessen sorgt das von der Außenwelt abgeschottete Ferienresort nur dafür, dass James noch frustrierter wird. Alles ändert sich, als James und Em eines Tages die Schauspielerin Gabi (Mia Goth) und ihren Ehemann Alban (Jalil Lespert) kennenlernen. Allerdings ist das Urlaubsglück nur von kurzer Dauer, denn als James nach einem Abend voller Drogen und Alkohol einen einheimischen Bauern überfährt, lernt er auf schmerzhafte Art die einzigartigen und brutalen Gesetze La Tolqas kennen...

 

Mit Infinity Pool präsentiert Brandon Cronenberg einen wilden Höllentrip, der die Welt der Reichen und Schönen auf kunstvolle Art und Weise auf den Kopf stellt und mit brachialer Wucht die Vergnügungssucht des Menschen und die Macht des Geldes anprangert. In der Welt von Infinity Pool ist einfach alles möglich, solange man nur die nötigen finanziellen Mittel hat, und völlig scham- und reuelos nutzen hier die allesamt unsympathischen und regelrecht hassenswerten Figuren die Tatsache aus, dass mit Geld tatsächlich jedes Problem gelöst werden kann. Dabei nutzt Brandon Cronenberg geschickt seine gewählte Location, um die vermeintliche Idylle eines Ferienparadieses durch seine Bildkompositionen und farblichen Stilmittel in einen bizarren Alptraum zu verwandeln, während die Darsteller - denen zweifellos ohne jede Ausnahme Lob gebührt - ohne Unterlass den Mut aufbringen, sich schmutzig, hässlich und verachtenswert zu zeigen. Selbst sexuelle Handlungen werden hier ebenso abstoßend inszeniert wie die vereinzelten Gewaltspitzen, die in ihrer expliziten Form ein wirklich unangenehmes Gefühl hinterlassen. Infinity Pool polarisiert letztendlich durch seine völlig überzogene und gänzlich eskalierende Darstellung einer grundsätzlich banalen Flucht aus dem Alltag, und macht die dunkelsten und animalischsten Abgründe des Menschen zu einer Urlaubattraktion. Zweifellos ein Urlaub, den man nicht so schnell wieder vergisst, und der - ganz typisch für die Familie Cronenberg - die Zuschauer spalten wird. Die einen sehen Infinity Pool als ein Kunstwerk, das Grenzen nicht nur auslotet, sondern diese bewusst überschreitet, um der Gesellschaft nicht einfach einen Spiegel vorzuhalten, sondern ihr diesen Spiegel regelrecht ins Gesicht zu schlagen. Die anderen wiederum werden Brandon Cronenbergs neuestes Werk wohl frühzeitig ausschalten, um der beinahe unerträglichen Darstellung sowie den ausnahmslos ekelerregenden Ereignissen entgehen zu können...

 

Bildergalerie von Infinity Pool (5 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die Blu-ray überzeugt durch ein scharfes, kontrastreiches und vor allem in Nahaufnahmen sehr detailreiches Bild mit überwiegend natürlich eingefangenen Farben. In Innenraumaufnahmen wirken die Farben passend zur Atmosphäre ein wenig gedämpft, wogegen diese in den surrealen Sequenzen absichtlich massiv übersteuern und dadurch gelegentlich auch dezentes Banding zum Vorschein bringen. Die Tonspur bietet eine hervorragende Dynamik sowie eine kraftvolle, raumfüllende Abmischung, die auch im Tieftonbereich immer wieder Akzente setzt. Dialoge werden durchwegs sehr gut ortbar und absolut mangelfrei wiedergegeben.



Cover & Bilder © Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: MarS

MarS

Mit Infinity Pool gelingt es Brandon Cronenberg erneut, einfachste menschliche Charakterzüge in einen bizarren und verstörenden Horrortrip zu verwandeln, der sowohl durch seine offene Zurschaustellung von Abartigkeiten wie auch die schockierende Darstellung von Sex und Gewalt zu polarisieren weiß. Alles andere als ein gewöhnlicher Film für die Massen, gerade deshalb aber auch dieses Mal ein sehenswertes Werk, das man nicht so schnell wieder vergisst.


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