Drei Gänge und ein Todesfall

Drei Gänge und ein Todesfall

Originaltitel: The Trouble with Jessica
Genre: Krimi • Komödie
Regie: Matt Winn
Hauptdarsteller: Shirley Henderson • Alan Tudyk
Laufzeit: DVD (89 Min)
Label: Pandastorm Pictures
FSK 12

Drei Gänge und ein Todesfall   20.04.2024 von MarS

Eine Leiche kann ein echter Stimmungskiller sein. Was ein Selbstmord allerdings mit einem leckeren Clafoutis und einem Hausverkauf zu tun hat, das könnt Ihr in der schwarzen Komödie Drei Gänge und ein Todesfall sehen...

 

Inhalt

 

Der Architekt Tom (Alan Tudyk) hat sich durch sein letztes Projekt stark verschuldet, und ist nun dazu gezwungen, sein hart erarbeitetes Haus zu verkaufen. Ein letztes Mal wollen er und seine Frau Sarah (Shirley Henderson) deshalb einen gemeinsamen Abend mit ihren Freunden Richard (Rufus Sewell) und Beth (Olivia Williams) in ihrem eigenen Zuhause verbringen, bevor der potenzielle Käufer den Vertrag unterschreibt. Ausgerechnet an diesem Abend schließt sich allerdings die erfolgreiche Buchautorin Jessica (Indira Varma) der Gruppe an, eine langjährige Freundin beider Familien, die auf Grund ihres schwierigen Charakters jedoch Ärger magisch anzieht. Und auch an diesem denkwürdigen Abend sorgt Jessica mal wieder für Probleme, als sie sich plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung in Toms Garten erhängt - und damit nicht nur das Abschiedsessen ruiniert, sondern auch den dringend benötigten Hausverkauf gefährdet...

 

Drei Gänge und ein Todesfall hätte wirklich hervorragend werden können. Dass eine Leiche Probleme machen kann, das haben wir schon in so einigen Filmen und Serien gesehen. Doch auch wenn diese Grundlage hier nicht sonderlich neuartig erscheint, funktioniert sie eben doch immer wieder ziemlich gut, denn es versteckt sich eben eine Menge schwarzhumoriges Potential in solch einer Situation. Das Ganze dann auch noch als Kammerspiel inszeniert und mit durchwegs talentierten Darstellern besetzt, das schreit geradezu nach einem spaßiges Gag-Feuerwerk voller Situationskomik, Dialogwitz und makabren Momenten. Leider scheint Drei Gänge und ein Todesfall aber nicht so recht zu wissen, wo die Möglichkeiten der eigenen Geschichte eigentlich stecken, denn es will einfach nicht gelingen, die Erwartungen des Zuschauers zu erfüllen und das humoristische Potential auch wirklich zu nutzen. Dazu kommt, dass der Cast teilweise deutlich zu stark aufträgt, wie beispielsweise Rufus Sewell, der sich ohne Unterlass massivem Overacting hingibt. Statt sich auf das eigentliche Szenario zu konzentrieren und dieses tatsächlich einmal eskalieren zu lassen, konzentriert sich Drei Gänge und ein Todesfall außerdem lieber auf banale Beziehungsstreitigkeiten und darauf, ein paar pikante Geheimnisse aus der Vergangenheit der Beteiligten zu präsentieren, während man als Zuschauer vergebens darauf wartet, dass endlich einmal ein echter Höhepunkt erreicht wird oder die Situation völlig außer Kontrolle gerät. Das ist zwar insgesamt immer noch recht unterhaltsam, denn die Chemie zwischen den Darstellern ist wirklich gut, und auch einige durchaus witzige Momente sind immer wieder zu finden, so richtig Gas gibt das Ganze aber dann doch nie. Das sorgt letztendlich auch dafür, dass sich Drei Gänge und ein Todesfall trotz seiner kurzen Laufzeit im Verlauf immer mehr zieht, und sich sowohl erzählerisch wie auch inhaltlich stark im Kreis dreht. Dass nicht einmal das Finale einen spürbaren Höhepunkt erreicht und die Geschichte recht unspektakulär im Sande verlaufen lässt, ist hier ebenso konsequent, wie enttäuschend...
 
Details der DVD
 
Das Bild der DVD löst sicherlich keine Begeisterungsstürme aus, ist insgesamt aber mit Ausnahme des zurückhaltenden Kontrastumfangs und der eher trüben Farbgestaltung durchaus ansprechend. Schärfe und Detailgrad bewegen sich jedenfalls auf ordentlichem Niveau. Akustisch setzt die DVD auf eine Abmischung in Dolby Digital 5.1, wobei die Surroundanlage auf Grund der dialoglastigen, kammerspielartigen Inszenierung ohnehin nicht übermäßig gefordert wird. Die Dialogwiedergabe samt Sprachverständlichkeit können auf jeden Fall durchwegs überzeugen.


Cover & Bilder © Pandastorm Pictures GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

Der Trailer zu Drei Gänge und ein Todesfall verspricht ein schwarzhumoriges, bissiges und makabres Fest im Kammerspielformat, doch leider kann der Film dieses Versprechen nur in wenigen Momenten auch halten. Viel zu zahm schreitet die Handlung ohne erwähnenswerte Höhepunkte voran, und dreht sich zu oft selbst im Kreis, ohne die eigenen Möglichkeiten gewinnbringend zu nutzen. Das ist insgesamt zwar immer noch recht unterhaltsam, am Ende aber dann doch eher eine Enttäuschung als das erhoffte Spaßfeuerwerk.


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