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Black Bag - Doppeltes Spiel
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BEWERTUNG |
14.08.2025 von MarSNach seinem Ausflug ins Horror-Genre mit dem Film Presence kehrt Steven Soderbergh mit dem Spionagefilm Black Bag - Doppeltes Spiel in bekanntere Gefilde zurück, erneut nach einem Drehbuch von Erfolgsautor David Koepp. Doch kann eine klassische Spionagegeschichte ohne jegliche Action tatsächlich überzeugen...?
Auf der Suche nach einem Verräter in den eigenen Reihen stößt der britische Geheimagent George Woodhouse (Michael Fassbender) auf fünf Verdächtige aus seinem engeren Umfeld. Darunter befindet sich neben seinen Kollegen Clarissa (Marisa Abela), Freddie (Tom Burke) und James (Rege-Jean Page) sowie der Psychologin Zoe (Naomie Harris) auch seine Ehefrau Kathryn (Cate Blanchett), was den stets analytisch agierenden George jedoch nicht daran hindert, alle fünf auf die Probe zu stellen. Als schließlich alle Zeichen tatsächlich auf Kathryn zu deuten scheinen, muss sich George entscheiden, wem seine Loyalität wirklich gilt, denn immerhin wurde durch den Verräter ein geheimes Computerprogramm gestohlen, das in den falschen Händen tausende Menschenleben gefährden könnte...
Keine klare zeitliche Einordnung, ein klassisches Spionageduell zwischen den USA und Russland, dazu eine atomare Bedrohung. Die Ausgangslage in Black Bag - Doppeltes Spiel mutet überaus bekannt an. Und doch dient sie lediglich als Startpunkt für einen Spionagefilm, der nicht nur die typische Handschrift Soderberghs trägt, sondern auch gekonnt den Fokus auf einen gänzlich anderen Aspekt lenkt. Die eigentliche Rahmenhandlung gerät nämlich schnell in den Hintergrund, wenn mit einem hervorragend inszenierten Abendessen zur Einführung der beteiligten Figuren und deren Beziehungen untereinander Black Bag - Doppeltes Spiel direkt zum Einstieg sein wahres Gesicht offenbart. Zwar steht Michael Fassbender mit seiner Figur oftmals im Mittelpunkt des Geschehens, letztendlich handelt es sich bei Black Bag - Doppeltes Spiel dann aber doch um einen Ensemble-Film, der von der Interaktion zwischen den Charakteren lebt und das Spionagelement geschickt dazu nutzt, jegliche Handlung und jedes Ereignis zu einer potentiellen Intrige, Manipulation oder Lüge zu machen. Die daraus entstehende Undurchsichtigkeit beziehungsweise Ungewissheit sorgt wiederum für einen hervorragenden Spannungsaufbau, während die Handlung ein ums andere Mal durch gezielte Wendungen oder neue Hintergrundinformationen in eine neue Richtung gelenkt wird. Wie so oft in Soderberghs Filmen steht und fällt auch Black Bag - Doppeltes Spiel mit seinen Darstellern - und genau in diesem Bereich beweist Soderbergh ein weiteres Mal ein perfektes Gespür. Bis in die kleinste Nebenrolle (herrlich zu beobachten ist hier beispielsweise Pierce Brosnan als Geheimdienstchef) agiert hier wirklich jeder auf höchstem Niveau, wobei vor allem Michael Fassbender und Cate Blanchett ein wirklich großartiges Team abgeben, bei dem man selbst als Zuschauer niemals wirklich einschätzen kann, wem man nun trauen kann und wem nicht. Garniert wird das Ganze von einer perfekt aufeinander abgestimmten Inszenierung, in der kein Element dem Zufall überlassen wird. Ob das Setdesign, die pointierten, ausgeklügelten und stets auf den Punkt zugespitzten Dialoge, die äußerst ästhetisch eingefangenen Bilder oder der unscheinbare aber stets großartig harmonierende Score, hier greift jedes Detail in das andere. So wirklich viel zu erzählen hat Black Bag - Doppeltes Spiel am Ende zwar nicht, und auch das große Finale fällt unerwartet kurz und unspektakulär aus, insgesamt macht Soderberghs ungewöhnlich ruhiger und auf das Wesentliche fokussierter Spionagefilm aber zweifellos eine Menge Spaß.
Details der Blu-ray
Optisch an klassische Spionagethriller der 70er und 80er Jahre angelehnt, technisch jedoch absolut modern. Soderbergh (unter dem Pseudonym Peter Andrews ein weiteres Mal auch hinter der Kamera aktiv) präsentiert einen wundervollen Look, der dank gelungener Blu-ray hervorragend zur Geltung kommt. Der Kontrastumfang offenbart seine Stärken dabei zumeist in den von diffusen Lichtquellen ausgeleuchteten Innenraumszenen, die dank der reduzierten Farbdarstellung einen sehr interessanten Stil besitzen. Im Übrigen bietet das Bild scharfe und detailreiche Bilder, die zwar oftmals etwas weicher wirken, insgesamt aber sehr stimmig und harmonisch aussehen. Die Tonspur hat auf Grund des dialogorientierten Geschehens nur wenig Möglichkeiten, sich in den Raum zu entfalten, punktet aber trotz der lediglich in einer Dolby Digital 5.1 vorliegenden Abmischung durch eine sehr schöne und differenziert ortbare Sprachwiedergabe, ebenso wie durch den sehr schön integrierten Score. Cover & Bilder © Universal Pictures Germany. Alle Rechte vorbehalten. / © 2025 Focus Features, LLC. All Rights Reserved Das Fazit von: MarS
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